Rock-Ballade hat Premiere

Konzert Chor Gospel Light begeistert mit stilistischer Bandbreite Zuhörer in Flonheim

Von Karin Kinast

FLONHEIM. „Come by here good Lord“ konnte als Motto gesehen werden für ein bewegendes Konzert des Chores „Gospel Light“. Der 2002 gegründete Gospelchor des evangelischen Dekanats Alzey unter der Leitung von Rainer Groß beglückte die Gäste mit einem abwechslungsreichen Potpourri aus traditionellen und modernen Gospelsongs. Der 45-köpfige Chor präsentierte Gospel- und Popsongs verschiedenster Stilrichtungen. Die stilistische Bandbreite des Chores reichte von Gospel-Klassikern bis zu Rock-Balladen. Hervorragend begleitet wurde „Gospel Light“ von einer vierköpfigen professionellen Band, die mit sanften Gitarrenklängen und starken Beats für den richtigen Groove sorgte.

Gefühlvoll intonierten Chor und Solisten sanfte Lieder wie „Mighty to save“, „Fragile“ (ein bekannter Song von Sting) oder „Tears in heaven“ (eine Rock-Ballade von Eric Clapton). Bei rhythmischen Nummern wie „This is the gospel of Jesus Christ”, „One less stone“ oder „Put your hand in the hand ..:” ließ sich das Publikum von der Dynamik des Chores mitreißen und klatschte begeistert mit.

Immer wieder glänzten dabei die einzelnen Solistinnen und Solisten. Samtweich die Tenorstimme von Heiko Heck, glasklar und rein die unverwechselbaren Sopranstimmen von Aileen Spiekermann und Astrid Binder, warm und stark Astrid Reuter, in rauchigem Timbre Altistin Marianne Mayer und kraftvoll Rockröhre Angelika Eichhorn.

Wo sind die Metallica-Fans?“, fragte Rainer Groß ins Publikum. Wenige Hände hoben sich. Nach der Darbietung von „Nothing else matters“, soliert von Heiko Heck, waren es einige mehr. Dies zeigte der anhaltende Applaus.

Premiere erlebte die Rock-Ballade „Stairway to heaven“, im Gospelarrangement von Rainer Groß, der sich den Song von Led Zeppelin schon seit langem wünschte. „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme“, erläuterte Groß den Textzusammenhang mit dem Bibelzitat. Umwerfend in der Umsetzung war Angelika Eichhorn, die den langen Solopart mit rockiger Altstimme bravourös meisterte. Subtil begleiteten die beiden Gitarristen Harald Boyé und Jürgen Zimmer, die immer wieder wunderschöne Gitarrensoli lieferten, Lukas Ruschitzka (Keyboard) und Sebastian Beck (Drums).

Weiterer Höhepunkt des abwechslungsreichen Gospelabends war der mehrere Musikstile vereinende Song „This is the day that the Lord has made“ („Dies ist der Tag, den Gott gemacht hat“). „Hier sind drei Lieder in einem vereint“, erklärte Groß in Vorfreude auf eine weitere Erstdarbietung. Das Gute-Laune-Lied-Intro, zuerst von Heiko Heck, dann vom Chor gesungen, ging in einen rockigen Jazz-Part über, gefolgt von einer jauchzenden „bajaba-ba-ba-ba-baja“ Phrase im Latino-Stil. Dem krönenden Abschluss folgten drei Zugaben, darunter „Oh happy Day“ und „Shine your light“, ein Segenslied, mit welchem „Gospel Light“ das frenetisch klatschende Publikum gut behütet auf den Heimweg schickte.