Metallica im Gotteshaus

28.09.2010 – FLONHEIM

Von Karin Kinast

KONZERT II Chor „Gospel-Light“ beschert Zuhörern in der evangelischen Kirche in Flonheim Klanggenüsse

„Gospel-Light“, der 2002 gegründete Gospelchor des Evangelischen Dekanats Alzey unter der Leitung von Rainer Groß, bescherte den zahlreichen Zuhörern in der Evangelischen Kirche Flonheim einen mitreißenden Konzertabend. Mit einem breitgefächerten Repertoire aus traditionellen und modernen Gospelsongs bis hin zu Gospelversionen bekannter Popsongs rissen der Chor, seine vierköpfige Band und die herausragenden Solostimmen das begeisterungsfähige Publikum im wahrsten Sinne des Wortes von den Bänken.

Ob stimmungsvolle Lieder oder groovige Songs, mit jedem Lied brachte der Chor Bewegung in die Reihen, in denen alle Altersgruppen vertreten waren. Ob mit Gospel-Klassikern wie „Gospel forever“, solo vorgetragen von Heiko Heck, oder dem altkirchlichen Lied „Put your hand in the hand of the man“ über das Wirken von Jesus – der berühmte Gospel-Funke sprang über und entflammte die Herzen und Gemüter von Jung und Alt. Ansprechend erläuterte Rainer Groß die einzelnen Lieder. So basiere das Lied „God so loved the world“, von Astrid Binder mit sanfter Stimme intoniert, auf der Passage „Also hat Gott die Welt geliebt“ aus der Lutherbibel. Vergleichbar mit dem Hohelied der Liebe sei der Popsong „Ich kenne nichts“, bekannt durch Xavier Naidoo und von Rainer Groß als Gospel arrangiert. Hier zeigte der 18-jährige Mirco Balz sein solistisches Können.

Für alle Metal-Fans wurde der unter die Haut gehende Metallica-Klassiker „Nothing else matters“ in Gospelversion zu einem der Höhepunkte des abwechslungsreichen Konzerts. Im interessanten Arrangement von Rainer Groß werden die Gitarrenklänge des Originals durch einen Psalm ergänzt, von Frauenstimmen zart gesungen und den Männerstimmen rhythmisch  untermalt.

Bei den fetzigen Songs „I feel like praising him“ und „One less stone“ brillierte Isis Eichhorn mit jazziger Stimme, viel Power und Ausdruckskraft. Das Publikum klatschte und schnippte, und auf der Empore wurde getanzt. Ein Paar legte gar einen Rock‘n‘Roll vor der Orgel hin.

Bei der schwungvollen Bearbeitung von „Lobe den Herren“ im Arrangement von Thorsten Mühlberger gab die Band ein rasantes Tempo vor, das vom Chor locker gemeistert wurde. Text- und stimmsicher präsentierte sich der Chor in harmonisch aufeinander abgestimmten Bewegungen, mit originellen Armbewegungen und spontanen Gesten als Ausdruck authentisch-ungebremster Freude. Beifallsstürme forderten Zugabe um Zugabe, mündend in dem wunderschönen Schlusslied „You raise me up“ und dem gefühlvollen Duett von Rainer Groß und Astrid Reuter, die bereits mit „So strong“ als Solistin überzeugte.

Waren Gospel-Light schwungvoll zum Intro der Band, bestehend aus Harald Boyé (Gitarre), Wolfgang Thomas (Keyboards), Jürgen Zimmer (Bass) und Sebastian Beck (Schlagzeug), einmarschiert, so verließ der Chor die Bühne nun in sanft wiegenden Schritten, immer wieder einen Refrain wiederholend, die Botschaft des Evangeliums. Die Kollekte fließt in die Finanzierung der Arbeit des Dekanatschores.